Auch wenn die Möglichkeit einer sogenannten "False Flag Attacke", also Angriff unter falscher Flagge, umgehend in die Schublade der konspirativen Theorie verbannt wurde, möchte ich diesen Erklärungsansatz dennoch aufgreifen weil es in der gar nicht so weit zurückliegenden Vergangenheit ähnliche Vorfälle gab.
Israel braucht Arbeiter
Als im Dezember 1947 die ersten Angriffe der jüdischen Terroristen von Irgun und der Stern Gang gegen Palästinenser begannen, ahnten vermutlich die Wenigsten von ihnen dass sie schon sehr bald ohne Heimat sein würden. Bis zur Unabhängigkeitserklärung vom 14. Mai 1948 und der damit verbundenen Ausrufung eines Staates Israel durch David Ben-Gurion und seinen Verbündeten, wurden bereits über 300`000 Palästinenser von ihrem Land vertrieben. Nur waren es nicht nur Terroristen die an der Vertreibung und Ermordung von hunderten Menschen teilnahmen, sondern auch die Haganah die als offizieller militärischer Arm des Yishuv (jüdische Gemeinde mit Staatsähnlichen Institutionen im britischen Mandatsgebiet Palästinas) galt. Neun Monate später betrug die Zahl all jener Palästinenser die ihr gesamtes Hab und Gut verloren haben und mitansehen mussten, wie der neue demokratische Staat Israel ihre Grundstücke, Häuser und Felder in Besitz nahm, 750`000.
Der erste Teil des Planes der zionistischen Führung, nämlich eine jüdische Mehrheit in dem Gebiet zu schaffen das von nun an der Staat Israel sein sollte, ging auf. Der zweite Teil allerdings ging gründlich daneben. Denn das ganze Land und landwirtschaftliche Produktion die jetzt brach lag nachdem die Palästinenser vertrieben wurden, sollte durch Juden ersetzt werden. Durch eine besondere "Art" von Juden, den Ashkenazi (weisse, osteuropäische Juden) wie er selbst und die zionistische Elite in Palästina es war.
Doch das Problem das sich Ben-Gurion zeigte war, dass trotz nationalsozialistischer Verfolgung der Juden in Europa, trotz dem abartigen Holocaust und der anschliessenden DP-Camps (DP=Displaced Persons, also Menschen die ihre Heimat verloren haben und oftmals in ehemalige KZ-Camps der Nazis zusammengepfercht wurden) nur zum Teil nach Israel gehen wollten. Das gleiche Phänomen, oder besser gesagt die selbe Realität konnte man in den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg und vor dem Aufstieg des Nationalsozialismus beobachten, als der grösste Teil der jüdischen Flüchtlinge aus Zentral- und Osteuropa zwar schon ins Gelobte Land wollten, aber das nun mal nicht Palästina war. Für den grössten Teil der Flüchtlinge war das Gelobte Land die USA. Selbst jene die dem zionistischen Ruf gefolgt sind oder einfach aus religiösen Gründen die Auswanderung - oder aliyah (was korrekt übersetzt nicht Auswanderung bedeutet, sondern "Aufstieg" nach Zion) - nach Palästina unternahmen, zeigten sich bald desillusioniert und zogen schliesslich weiter nach Großbritannien, Kanada oder eben USA.
Nachdem sich Israel als "Heimat" aller Juden verstand und wie gesagt ein grosser Teil der Ashkenazi-Juden nicht nach Israel kommen wollte, musste sich David Ben-Gurion den Juden in islamischen Ländern widmen, den Mizrahi.
Normalerweise müsste man meinen dass Juden unabhängig ihrer Herkunft in Israel willkommen sein sollten. Leider war und ist das bis heute noch ein Wunschdenken.
Der zionistischen Führung in Palästina schwebte die Erschaffung eines neuen Typus des Juden vor: der Sabra. Dieser sollte nicht mehr die "Gettomentalität" der jüdischen Diaspora haben, kein "physisch degenerierter Prolet" mehr sein (so wurden alle nicht-zionistischen Juden von Zionisten beschrieben). Der Sabra sollte ein Spartaner werden der den Kampf nicht scheut, sein Land liebt und mit einem Gewehr in der einen Hand und Pflug in der anderen Hand sein Land bestellt. Europäisches Aussehen, braungebrannt, muskulös und selbstbewusst sollten die neuen Merkmale sein.
Zionistische Werbung für den neuen Juden, den Sabra.
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