Sowas erlebt man nicht aller Tage. Da besucht ein Ministerpräsident eines Staates, dessen Regierung durch einen von aussen unterstützten Putsch an die Macht gekommen ist und sich anschliessend durch eine Wahl legitimiert hat, die man in Syrien verurteilt hat da nicht repräsentativ genug und unfair obendrein, und erklärt der Weltöffentlichkeit ungeniert eine vollkommen neue Betrachtungsweise des Zweiten Weltkrieges, während er bei seiner Gastgeberin in Berlin um Milliarden bettelt.
Natürlich ist die Rede von Arsenij "Jats" Jatsenjuk, dem Ministerpräsidenten der Ukraine. Erst kürzlich wurde er in Berlin mit allen Ehren von Bundeskanzlerin Angela Merkel empfangen, um eigentlich nach einer Lösung für den Krieg in der Ost-Ukraine zu suchen. Ein weiterer Grund war natürlich Geld, sehr viel Geld. Auch wenn Jatsenjuk versichert hat dass er nicht betteln würde, sondern "um Unterstützung bitten" würde, kam es doch einem Betteln ziemlich nahe da er sonst nicht gerade viel in die Waagschale legen konnte. Da nützte es nichts wenn ihn die Bundeskanzlerin über den Klee lobte und es als einen "riesigen Erfolg" bezeichnete, dass Kiev noch vor Weihnachten einen Haushalt für 2015 verabschieden konnte, wenn aus dem gleichen Haushalt 20-25% für das Militär (ca. 450 Millionen US-Dollar) gestohlen wurden.
Aber das ist ja kein Problem, nebst den 1.8 Milliarden Euro aus Brüssel hat die Regierung Merkel dem Gast aus Kiev noch zusätzliche 500 Millionen Euro Kreditgarantien zur Verfügung gestellt, natürlich ohne Auflagen in punkto Beendigung des Krieges oder Einhaltung der Menschenrechte. Zahlen muss es ja schliesslich der deutsche Steuerzahler, und dafür bedankte sich der "erfahrene Jatsenjuk" gleich ordentlich bei den selbigen und versprach, dieses Geld zurückzuzahlen. Und wenn nicht, wird es schliesslich auch niemanden grossartig interessieren.
Arsenij Jatsenjuk und Angela Merkel in Berlin: Photo von Website des Ministerpräsidenten
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