Als die Fähre nach Kavala am späten Vormittag in den Hafen von Mytilene einläuft, der Hauptstadt der griechischen Insel Lesbos wo hunderttausende Flüchtlinge und Migranten im Jahr 2015 angekommen sind, bricht auf der Promenade Hektik aus. Viele Menschen haben auf Parkbänken die Nacht verbracht, obwohl es Mitte Dezember war und die Temperatur in der Nacht auf unter 10°C. sinkt. Alte Menschen, junge Menschen, Kinder. Diejenigen die am Hafen sind, haben den Registrierungsprozess in dem grossen Flüchtlingslager Kara Tepe hinter sich gebracht und können offiziell die weitere Reise antreten. Für knappe 50€ pro Person haben sie sich ein Ticket für die Überfahrt auf das europäische Festland gesichert und freuen sich auf die Weiterreise.
Den Morgen habe ich in Gesprächen mit dutzenden Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern verbracht um ihre Geschichte zu erfahren. Die Wenigsten wussten was sie auf ihrer Weiterreise nach Deutschland, Niederlande, Frankreich oder Schweden erwartet, dass sich Europa versucht immer mehr abzuschotten. Natürlich wollten sie von mir hören wie Deutschland ist, was die Deutschen über sie denken, ob sie wirklich mit offenen Händen empfangen werden.
Nachdem ich aber ihre Geschichte und Erlebnisse gehört habe, nachdem sie mir von ihrer Todesangst auf dem Schlauchboot bei der Überquerung der Meerenge zwischen der Türkei und Lesbos erzählt haben, von den türkischen Schmugglern die sich noch ein Extrageschäft nebst den 1200 US-Dollar/Person für das Schlauchboot machen, indem sie scheinbar wahllos die völlig schutzlosen Menschen mit Pistolen bedrohen und eine Extrazahlung fordern, nein, da brachte ich es nicht übers Herz ihnen zu sagen was sie noch alles in Europa erleben werden.
Auf solchen Schlauchbooten werden bis zu 50 Menschen gepackt. Jeweils 15 Männer sitzen an den Rändern, in der Mitte 20 Frauen, Kinder, Alte.
Zum Weiterlesen bitter hier klicken. Vielen Dank!!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen