Montag, 15. Februar 2016

Julian Röpcke und BILD wieder bei übler Propaganda erwischt

Julian Röpcke hat es in relativ kurzer Zeit zu einigem Bekanntheitsgrad geschafft. Vor lauter Bewunderung benannte ihn der "Medien-Branchendienst" Kress gleich mal als einen "Investigativspezialist", der ein "Kenner der Krisenherde der Welt" ist. Ausserdem wäre er "einer der ungewöhnlichsten Journalisten neuen Typus".

Röpcke ist in der Tat einer der ungewöhnlichsten Journalisten. Selten hat es ein deutscher Schreiberling geschafft, sich so eindeutig auf die Seite von Neo Nazis in der Ukraine oder wahhabitischen Extremisten in Syrien zu stellen, dass er sich am Rande der Legalität bewegt und eine Anklage wegen Volksverhetzung nicht überraschend käme. Bei Twitter hat er die eher unrühmlichen Nicknamen #JihadiJulian und #JulianAtWar erhalten. Sein schon fast an Besessenheit grenzender Hass auf den russischen Präsidenten Vladimir Putin ist mittlerweile legendär.

Und doch ist Julian Reichelt, Chefredakteur der BILD-Zeitung, stolz auf seinen rekrutierten Schützling. Immerhin scheinen die beiden Julians ihre Vorliebe für Putin zu teilen: auch Reichelt nannte Putin einen "globalen Paten der Finsternis". Als sich sein Schützling aber nur ein paar Wochen vor dem Abschuss des russischen Kampfjets durch die Türkei mit diesem Tweet in eine missliche Lage brachte und anschliessend auf Schadenminderung aus war, griff Reichelt ein und machte sich selbst vor Millionen von Menschen zum Narren.


Die Propaganda von Julian Röpcke ist aber gefährlich geworden. Seitdem er bei dem Springer-Blatt BILD arbeitet, obwohl sie zwar konstant Leser verliert, wird das Blatt dennoch von knapp zwei Millionen Menschen gelesen. Der Grossteil von diesen Lesern ist laut einer Analyse aus dem Jahr 2013 "deutlich schlechter gebildet" als die Leser von Spiegel, Focus oder stern, und "schlechter gebildet als der Bundes-Durchschnitt".

Das heisst Julian Röpcke füttert täglich Millionen Menschen mit einer Berichterstattung, die anti-russisch ist und Faschisten in der Ukraine und Jihadisten in Syrien zu bevorzugen scheint. Das alles weiss der durchschnittliche Bild-Leser natürlich nicht. Und was noch Schlimmer ist: für diese Leser(innen) wird die von Röpcke betriebene Propaganda tagtäglich Abends in den Nachrichten auf ARD und ZDF bestätigt. Es wird in den Nachrichten nicht die gleiche Wortwahl wie bei der BILD gewählt, aber im Kern werden die Informationen die sie bei Röpcke gelesen haben bestätigt.

Insbesondere im Kontext des aktuellen Flüchtlingsdramas und deren Auswirkungen auf die deutsche Politik heizen die beiden Julians so richtig ein.

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