In Libyen war der Stein des Anstosses das Blutbad das Muammar Ghaddafi im Februar 2011 angerichtet haben soll. Unseren Medien zufolge hat ohne jeden Zweifel der Diktator selbst die Anordnung gegeben, auf die Demonstranten zu schiessen, während aber in diesem Artikel etwas weiter unten angegeben wurde, dass es "schwierig ist Informationen aus Libyen zu beschaffen".
Knapp zwei Monate später informierte uns Susan Rice, die damalige US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen und heutige Sicherheitsberaterin von Präsident Barack Obama, dass Ghaddafi seine Soldaten mit Viagra ausgestattet haben soll, um "systematische Vergewaltigungen" durchzuführen. Diese Aussage war eine glatte Lüge um die potentiellen Alliierten für einen Krieg gegen Libyen anzustacheln. Selbst die anwesenden Diplomaten bei der UN durchschauten diese hinterlistige Täuschung der Botschafterin. Interessanterweise ruderten die amerikanischen Geheimdienste zurück und entlarvten diese Aussage von Susan Rice eben als das was es schliesslich auch war: eine Lüge.
Dieses gleiche Muster konnte man bereits 1990 beobachten, als eine angebliche Krankenschwester einer Klinik in Kuwait berichtete, dass irakische Soldaten Babys aus den Brutkästen rissen und sie gegen die Wand geschmissen hätten. Diese Aussage machte diese angebliche Krankenschwester später auch unter Tränen vor einer Anhörung eines Untersuchungsausschusses des Kongresses. Wie sich aber später herausstellte, war das alles ebenfalls nichts weiter als eine grosse Lüge. Die angebliche Krankenschwester war keine Krankenschwester, sondern niemand geringeres als die Tochter von Saud Nasir al-Sabah, dem damaligen kuwaitischen Botschafter in den USA.
Was ist aber mit der Tatsache von dem Blutbad an den Menschen in Libyen, die mit gezielten Schüssen hingerichtet wurden? Erinnert diese Situation nicht auch an Kiev, als ebenfalls im Februar diesen Jahres Scharfschützen auf Demonstranten schossen und das dann umgehend Präsident Janukovitsch zugeschrieben wurde? Der grosse Unterschied zwischen dem Massaker in Libyen und dem in der Ukraine ist die Geschwindigkeit, in der die uns übermittelte "Wahrheit" überführt wurde.
Im Falle Libyens sorgte ausgerechnet ein Mann (Mustafa Abdul Jabil) dafür dass die Wahrheit endlich ans Licht gekommen ist, der zum Zeitpunkt der tödlichen Schüsse im Februar 2011 Anführer des "Nationalen Übergangsrates" in Benghazi war. In einem Interview mit dem libyschen Sender Channel One gab Mustafa Abdul Jabil zu, dass es NICHT Ghaddafi war der die Schüsse auf die Menschen beauftragt hatte. Es waren gemäss Jabil ausländische "Söldner und Spione". Weiter gab er an, dass er von Anfang an über diesen Massenmord informiert war, er aber nichts tun konnte weil das grosse Ziel es ja schliesslich war, das Regime von Muammar Ghaddafi zu stürzen und den Staat "zu brechen".Tja, diese Rechnung ist bekanntlich auch aufgegangen, obwohl die Bevölkerung in der Mehrzahl keine ausländische Intervention wollte weil sie sich genau davor fürchtete was heute leider die Realität in Libyen darstellt. Unsere Medien wollen aber von solchen Befürchtungen nichts hören, nein, uns wird sogar erzählt dass diese sinnlose Zerstörung eines Staates durch die NATO-Bombardements ein "gerechter Krieg" war.
Hauptsache wir sind unserem "Right to Protect" nachgekommen, unabhängig davon ob es die Bevölkerung wollte oder nicht; unabhängig davon ob uns jene "Alliierte" angelogen haben um uns zu einem "gerechten Krieg" zu motivieren und auch unabhängig davon, dass selbst die Schlüsselereignisse die von unseren Hauptstädten als Auslöser für die Bombenkampagne genannt wurden, am Ende nichts weiter als eine ausgeklügelte Falle war. Wir sind unserer Verpflichtung nachgekommen, indem wir einen weiteren Staat zerstört haben und nichts weiter als Leid und Schrecken über die Bevölkerung gebracht haben, die wir doch nur beschützen wollten.
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