Michele Bachmann, die ehemalige Präsidentschaftsanwärterin der Republikaner aus Minnesota und heutiges Mitglied des Geheimdienstausschusses des Senats, hielt am Abend der historischen Vertragsunterzeichnung von Genf eine Rede bei einer Gala der Zionistischen Organisation von Amerika (ZOA).
Bei dieser Organisation an sich muss man sich bereits die Frage stellen, ob es tatsächlich eine amerikanische Organisation ist oder eine israelische, definitiv aber eine zionistische wie es ja logischerweise der Name selbst schon sagt. Betrachtet man aber so die Stellungnahmen der Organisation wie sie mit Verleumdungen der übelsten Sorte gegen das Weisse Haus herzieht, so müsste sich normalerweise jeder Gastredner für diese Organisation fragen, ob es seinem oder ihrem Ruf nicht eher schädlich ist wenn man dort auftritt. Das sollte insbesondere für Männer und Frauen des öffentlichen Lebens gelten, die immerhin Repräsentanten für Millionen von Menschen darstellen.
Offensichtlich stellt das für Michele Bachmann und einige ihrer Parteikollegen (das gilt genau so auch für einige Demokraten) aber kein Problem dar. Wenn "Berater" wie Daniel Pipes oder höchst einflussreiche Unternehmer wie Sheldon Adelson zum Massenmord im Iran aufrufen, ist das an sich bereits höchst beängstigend und sollte angezeigt werden. Wenn aber Politiker solche Aussagen machen, und Michele Bachmann ist beileibe nicht die einzige in dieser Kategorie, und dann noch bei einer Organisation welche vom US-Justizministerium bereits 7x aufgefordert wurde, sich selbst als "ausländischer Agent" (für Israel) zu registrieren, dann muss man sich fragen weshalb hier die Justiz nicht nur bei der Zionistischen Organisation von Amerika durchgreift, sondern auch diese Politiker des Amtes enthebt. Stellen Sie sich nur einmal vor was in den USA und in Europa los wäre, wenn ein iranischer Politiker öffentlich gleiche oder ähnliche Bemerkungen machen würde. Aber hören wir in Europa von solchen Aufrufen zum Massenmord im Iran wenn sie AUS den USA kommen?
Aber hier einige Auszüge von Michele Bachmann`s Rede vor dem 115. Galadinner zu Ehren von Louis Brandeis, jenem Richter des Obersten Gerichtshofes der Vereinigten Staaten von Amerika, der massgeblich für den Kampf für den Zionismus in Amerika verantwortlich war und der entsprechenden Beeinflussung des Kongresses während dieser Zeit:
"Es könnte sein dass es dem Ministerpräsidenten (Netanyahu) obliegt eine Entscheidung zu treffen die er nicht möchte, und dass wäre die Anlagen im Iran zu zerbomben, welche zerbombt werden müssen."
Weiter meinte sie bezüglich des erst frisch unterzeichneten Vertrages in Genf: "Diese Entscheidung die von den P5+1 getroffen wurde, hat mehr mit Israel zu tun als mit dem Iran. Weil, wie sie sehen können, diese Entscheidung die getroffen wurde könnte die grösste Keule sein die unser Präsident, und die Nationen dieser Welt, benutzen könnte um Israel, den Jüdischen Staat Israel, davor abzuhalten nicht nur sich selbst zu verteidigen, sondern auch das Recht zur Existenz.
Es ist eine Sache ein Freund von Israel zu sein wenn die Sonne scheint und wenn die Zeiten gut sind. Es ist eine andere ein Freund von Israel zu sein und den Standpunkt zu vertreten, dass Israel nicht nur das Recht zur Existenz hat sondern auch sich selbst verteidigen zu können, und dieses Recht könnte möglicherweise auch das Recht beinhalten, die Atomanlagen und potentielle Atomanlagen im Iran zu zerbomben.
Sehen Sie, ich glaube jetzt ist die Zeit wo wir mit Israel stehen sollten, weil Ministerpräsident Netanyahu bald dazu gezwungen sein könnte das zu tun, was die Vereinigten Staaten und andere Nationen dieser Welt bereits heute gesagt haben nicht tun zu wollen, und dafür sollten wir dankbar sein."
Ist das nicht schon fast krank, dass eine Amerikanerin die bei ihrem Amtsantritt einen Eid und Schwur auf die amerikanische Verfassung abgegeben hat, bei einer Organisation die bereits sieben mal von der US-Justiz aufgefordert wurde sich als ausländischer Agent zu registrieren, weil die Ziele und Struktur der Organisation sich mit jenen der israelischen Regierung überlappen (oder zumindest bis in die jüngere Vergangenheit überlappt haben), und dann dort gegen die eigene Regierung wettert und gleichzeitig zu einem Massenmord aufruft? Michele Bachmann machte sich daher auch viel mehr Sorgen dass Israel "immer negativer" dastand, als eine Reihe von Geheiminformationen über Israels Kriegsvorbereitungen gegen den Iran an die Öffentlichkeit gelangten, als über das Leben von Hunderttausenden von Iranern.
Und dafür sollte das amerikanische Volk nach den Worten von Michele Bachmann auch noch dankbar sein...
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