Donnerstag, 29. Januar 2015

Banges Warten

Was geschieht jetzt? Wo wird es geschehen? Wann wird es geschehen? Das sind die drei Fragen die Millionen von Menschen in Israel, Iran, Libanon und Syrien beschäftigt. Aber auch in anderen Ländern herrscht erhöhte Alarmbereitschaft aufgrund der Ereignisse vom 18. Januar 2015.

Was ist passiert? Auf der gegenüberliegenden Seite der von Israel besetzten Golan Höhen, also auf syrischem Staatsgebiet, verfolgte der israelische Geheimdienst zwei Fahrzeuge die am Sonntag Morgen etwa 300 Meter vor der israelischen Grenze (international nicht anerkannt) anhielten, ausstiegen und in Richtung Israel deuteten. Anschliessend setzten sie sich wieder in ihre Fahrzeuge und fuhren weiter in Richtung des Dorfes Mazraat Amal in der Nähe von Qunaitra, als ihre Fahrzeuge von Hellfire Raketen getroffen wurden.


























Standort der zwei Fahrzeuge bei Majdal al-Shams wo sie die Grenze inspizierten; Angriff dann bei Qunaitra



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Montag, 19. Januar 2015

Rede-, Meinungs- und Pressefreiheit auf israelisch

Gideon Levy ist Journalist der israelischen Tageszeitung Haaretz. Sein grösstes Problem, ein Problem das bereits lebensbedrohliche Ausmasse angenommen hat, ist genau das was wir in Europa seit dem Anschlag auf das französische Satiremagazin Charlie Hebdo so vehement vertreten und wofür hunderttausende Menschen - inklusive unserer politischen Führung - auf die Strassen gegangen sind: die Rede-, Meinungs- und Pressefreiheit.

Gideon Levy gehört nämlich zu einer der eher selteneren Spezies in der israelischen Medienlandschaft die sich nicht an die Selbstzensur und in manchen Fällen auch staatlicher Zensur hält. Pressefreiheit eben. Und dafür erhält er nicht nur Lob oder Kritik, sondern auch Morddrohungen. Eine solche Morddrohung hat er jetzt veröffentlicht und gerade hinblicklich der aktuell geführten Diskussion um diese Freiheiten, erscheint mir eine Übersetzung seines Artikels zum gegebenen Anlass als richtig und wichtig.

"Das Europäische Gericht für antisemitische Verbrechen. Gerichts- Exekutionskommando. Fall: Vorgehen gegen Teilnehmer an anti-israelischen Aktivitäten. Das Gericht wurde damit beauftragt auf die Aktivitäten gegen Israel durch den Journalisten Gideon Levy zu achten. Zeuge Nr. 1 zeigte den Artikel "Lowest Deeds from Loftiest Heights" (Haaretz, 15. Juli 2014). Der Vorsitzende des Gerichts: Das Gericht ist davon überzeugt, dass pro-Nazi Propaganda stattgefunden hat. Wenn das ersteinmal bewiesen ist, hat das Gericht keinerlei Ermessen auf das Urteil, deshalb ist der oben angeführte Täter zum Tode verurteilt. Angesichts des Schadens den er angerichtet hat, sollte seine Elimination bald vollstreckt werden. Tod durch "Unfall": Gift, Wespen, Schlangen, Viren, etc. PS: Das Pulsa Denura Gericht hat keine Verbindung zum israelischen Sicherheitssystem. Dieses Gericht jagt die Feinde Israels wo immer sie sind und die Urteile werden durch die Exekutionskommandos des Gerichts vollstreckt. Stellen Sie bitte diesen Brief an verschiedenen Orten in Ihrem Büro aus."
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Mittwoch, 14. Januar 2015

Netanyahu nutzt Charlie Hebdo Massaker aus

Es wäre nicht das erste Mal dass der israelische Ministerpräsident Binyamin Netanyahu eine Tragödie für seine Zwecke missbraucht. Es muss sich aber um eine Tragödie mit grosser internationaler Wirkung handeln die das Interesse von Netanyahu weckt, und natürlich nicht die unzähligen Tragödien in Israel und Palästina die durch Israel`s Extremismus tagtäglich verübt werden.

Als am 11. September 2001 zwei Flugzeuge in die Türme des World Trade Centers in New York und eines in das Pentagon in Washington D.C krachten, herrschte auf der ganzen Welt grosse Bestürzung. Nicht so bei dem damaligen ex-Ministerpräsidenten Binyamin Netanyahu. Als er am Tag der Anschläge gefragt wurde was für Auswirkungen diese für die Beziehung zwischen den Vereinigten Staaten und Israel haben würden, antwortete Netanyahu: "Das ist sehr gut." Danach sammelte er sich nochmal und erklärte, dass die Anschläge die zwei Länder näher zusammenbringen würde. Noch Jahre später (2008), als er wieder Ministerpräsident war, erklärte er den Studenten der Bar-Ilan Universität:
"Wir profitieren von einer Sache. Und das sind die Attacken auf die Zwillingstürme und das Pentagon, und der amerikanische Kampf im Irak."
Natürlich hat Israel davon profitiert. Nach 9/11 interessierte es niemanden mehr wie Israel die ausgebrochene Al Aqsa Intifada unterdrückt oder was mit dem moribunden "Friedensprozess" wird, was zählte war der "Krieg gegen Terror". Kein Wunder erklärte Netanyahu nur zwei Monate nach diesen Anschlägen selbstsicher:
"Ich weiss was Amerika ist. Amerika ist eine Sache die man leicht bewegen kann, (die) man in die richtige Richtung bewegt. Sie werden dir nicht in die Quere kommen.
Ironischerweise machte Netanyahu diese Äusserungen während eines Besuches in der illegalen israelischen Siedlung "Ofra", wo er sich ebenfalls über den Oslo Prozess lustig machte und der Familie erklärte, wie er Oslo sabotiert hat.

Das Terror für Israel gut ist, ist nicht nur die Meinung von Binyamin Netanyahu. Auch sein langjähriger TOP-Berater Ron Dermer, ein US-Israelischer Doppelstaatsbürger (musste allerdings für sein offizielles Amt in der israelischen Regierung die US-Staatsbürgerschaft abgeben), und seit Mitte 2013 israelischer Botschafter in Washington, vertrat diese Meinung nur kurze Zeit vor seinem Amtsantritt als Botschafter bei einem Gespräch zwischen "Freunden". Dermer nahm in diesem Gespräch auch Bezug auf den Boston Marathon Anschlag, dass solche Terroranschläge und deren Auswirkungen ein "entscheidendes Kapital" (Orig. critical asset) für Israel darstellen.


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Freitag, 9. Januar 2015

Jatsenjuk schreibt die Geschichte um

Sowas erlebt man nicht aller Tage. Da besucht ein Ministerpräsident eines Staates, dessen Regierung durch einen von aussen unterstützten Putsch an die Macht gekommen ist und sich anschliessend durch eine Wahl legitimiert hat, die man in Syrien verurteilt hat da nicht repräsentativ genug und unfair obendrein, und erklärt der Weltöffentlichkeit ungeniert eine vollkommen neue Betrachtungsweise des Zweiten Weltkrieges, während er bei seiner Gastgeberin in Berlin um Milliarden bettelt.

Natürlich ist die Rede von Arsenij "Jats" Jatsenjuk, dem Ministerpräsidenten der Ukraine. Erst kürzlich wurde er in Berlin mit allen Ehren von Bundeskanzlerin Angela Merkel empfangen, um eigentlich nach einer Lösung für den Krieg in der Ost-Ukraine zu suchen. Ein weiterer Grund war natürlich Geld, sehr viel Geld. Auch wenn Jatsenjuk versichert hat dass er nicht betteln würde, sondern "um Unterstützung bitten" würde, kam es doch einem Betteln ziemlich nahe da er sonst nicht gerade viel in die Waagschale legen konnte. Da nützte es nichts wenn ihn die Bundeskanzlerin über den Klee lobte und es als einen "riesigen Erfolg" bezeichnete, dass Kiev noch vor Weihnachten einen Haushalt für 2015 verabschieden konnte, wenn aus dem gleichen Haushalt 20-25% für das Militär (ca. 450 Millionen US-Dollar) gestohlen wurden.

Aber das ist ja kein Problem, nebst den 1.8 Milliarden Euro aus Brüssel hat die Regierung Merkel dem Gast aus Kiev noch zusätzliche 500 Millionen Euro Kreditgarantien zur Verfügung gestellt, natürlich ohne Auflagen in punkto Beendigung des Krieges oder Einhaltung der Menschenrechte. Zahlen muss es ja schliesslich der deutsche Steuerzahler, und dafür bedankte sich der "erfahrene Jatsenjuk" gleich ordentlich bei den selbigen und versprach, dieses Geld zurückzuzahlen. Und wenn nicht, wird es schliesslich auch niemanden grossartig interessieren.

                             Arsenij Jatsenjuk und Angela Merkel in Berlin: Photo von Website des Ministerpräsidenten

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Montag, 5. Januar 2015

EU schiesst sich selbst ab / Teil 2

EU`s Energiepolitik gleicht einer Katastrophe
Eine Studie des British Petroleum Konzerns (BP) kam zum Ergebnis, dass die Europäische Union im Jahr 2035 49% mehr Gas importieren wird als im Jahr 2012, und dass die Abhängigkeit von importiertem Gas von 66% im Jahr 2012 auf 84% im Jahr 2035 steigen wird.    
Es gibt auch Studien zu dieser Frage von der Europäischen Union selbst, die bekannteste unter ihnen die Energy Road Map 2050. Interessanterweise geht die EU-Studie von einem deutlich geringeren Bedarf an importiertem Gas aus als die BP-Studie, während beide sich darüber einig dass der Bedarf an Öl rückgängig sein wird. Welche Studie stimmt wird sich zeigen, zumindest deckt sich jene der BP mit einer ganz aktuellen Energiestudie der Universität von Oxford.



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