Freitag, 29. Januar 2016

Wer steckt hinter den deutschen "Flüchtlingshelfern"?

Der grosse Klassiker hinter vielen Artikeln über die Urheber oder Profiteure der Flüchtlingskrise, ist die Behauptung das der Milliardär George Soros dahinter steckt. Er würde mit seinen Millionen die Flüchtlingsströme finanzieren und gezielt Deutschland und die EU destabilisieren. Abgesehen von solchen und ähnlichen Behauptungen gab es aber keinen einzigen Beweis dafür. Das soll nicht bedeuten das George Soros und seine Open Society Foundation (OSF) nicht in diesem Drama auf irgendeine Art und Weise involviert sind, sondern dass für diese pauschalen Behauptungen keinerlei Beweise vorliegen und sie aber dennoch sehr gerne verbreitet werden.

Deshalb lohnt sich ein etwas genauerer Blick hinter die Kulissen um zu erfahren, wer hinter Projekten wie die "Fluchthelfer.in", "W2EU.info" (Way to Europe oder Weg nach Europa) oder "bordermonitoring.eu" steckt.

Diese drei Projekte gehören wohl zu den bekanntesten ihrer Art in Deutschland. Alle drei haben den Zweck, Flüchtlinge und Migranten (und interessierte Einheimische) über sämtliche Aspekte ihrer Reise nach Europa - in den meisten Fällen nach Deutschland - zu informieren. Während W2EU insbesondere über Rechte und Pflichten aufklärt und den Menschen auch akuten Problemen zur Verfügung stehen möchte, dokumentiert bordermonitoring.eu die aktuellen Gegebenheiten in den einzelnen Ländern entlang der Route um die Menschen zu informieren. Auch Fluchthelfer.in möchte informieren. Aber nicht etwa Flüchtlinge, sondern in erster Linie Privatpersonen die sich als Fluchthelfer engagieren möchten, was laut geltendem Gesetz nicht erlaubt ist.

Im Zuge der Flüchtlingskrise sind insbesondere W2EU  und Fluchthelfer in die Schlagzeilen gekommen. Als ein Reporter von SkyNews auf der griechischen Insel Lesbos ein Handbuch mit jenen Informationen gefunden hat die auch im Internet stehen, brachen sofort die George Soros-Gerüchte aus.

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Montag, 18. Januar 2016

Afghanistan und warum viele Menschen gehen

Hört man Afghanistan, ruft dieses kleine Wort unweigerlich Assoziationen hervor, für jeden irgend ein anderes. Ob positiv oder negativ konnotiert, ob es afghanische Flüchtlinge oder stolze Krieger sind, Taliban oder riesige Mohnfelder. Und das sind nur die Assoziationen der letzten Jahre. Viele Länder die versucht haben aus Afghanistan ein Protektorat zu machen, sind letztlich an der Widerstandskraft und dem Willen der Afghanen gescheitert. Amerika, Großbritannien, Sowjetunion, ja sogar in gewissem Sinne auch Deutschland können davon ein Lied singen.

Was auf den ersten Blick wie eine standfeste Nation, ein geeintes Volk aussieht, ist auf den zweiten Blick alles andere als das. Die einzigartige Natur mit spektakulärer Landschaftskulisse, ist auch gleichzeitig mit ein Grund dafür, dass sich über Jahrhunderte hinweg kein geeintes Volk entwickeln konnte. Die einzelnen Stämme und Ethnien die im Gebiet des heutigen Afghanistan leben, fanden in der Vergangenheit nur in Zeiten von Gefahren von Aussen zueinander und legten ihre Blutfehden zu diesem einen Zweck ab.

Mit der Gründung des modernen Staates Afghanistan kam eine weitere Dimension in diese inneren Konflikte dazu. Die Paschtunen, die sich über die Staatsgebiete des heutigen Pakistans und Afghanistans verteilen und die Grenze (die sogenannte Durand-Linie nach Henry Mortimer Durand benannt) dazwischen nie anerkannt haben (genauso wie der Staat Afghanistan), bilden mit einem Anteil von ca. 42% die Mehrheit der Afghanen. Sie sind auch die Namensgeber des Staates: als "Afghan" wurden die Paschtunen im persischen Sprachraum genannt, des über 2500 Jahre dominanten Reiches in der Region. Die Paschtunen sahen mit der Gründung des Staates, der zudem auch noch ihren Namen trug, eine Möglichkeit, die anderen Volksgruppen durch staatliche Mittel zu benachteiligen und auch zu dominieren.

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Dienstag, 12. Januar 2016

Lesbos, das Tor zu Europa

Lesbos kannte man bis Mitte 2015 als eine kleine griechische Touristeninsel in der Ägäis, an manchen Stellen keine 10 Kilometer vom türkischen Festland entfernt. Lesbos wurde aufgrund des eher ruhigeren Nachtlebens insbesondere von Familien geschätzt, die aus ganz Europa jeweils vom Frühling bis zum späten Herbst zu Besuch weilten. Besucher wie Einheimische liebten diese Insel, die der Oberbürgermeister Spyros Galinos selbst als "Punkt auf der Landkarte" bezeichnete, gerade weil das Leben hier ein angenehmes und langsameres Tempo vorgab.

Für viele Touristen wurde die gewünschte Idylle im Sommer 2015 plötzlich gestört, als statt die bekannten Touristenboote und riesige Meeresdampfer tausende Menschen auf Schlauchbooten und allerlei anderen mehr oder weniger reisetauglichen Booten an den Stränden im Norden der Insel an Land gingen. Sehr viele Touristen zeigten sich schockiert über das Ausmass einer, in ihren Augen plötzlichen, Flüchtlingskrise und verbrachten ihre Urlaubstage mit Hilfeleistungen. Es gab aber auch die andere Seite, und nicht zu wenige davon, die sich angewidert zeigten ob den überlaufenen Stränden von Menschen, die so ganz und gar nicht dem Bild entsprechen wollten welches man auf Lesbos erwartet hat.

Mitte Juni schliesst Griechenland die Landgrenze zur Türkei für Flüchtlinge, die bis dahin von den ihnen genutzt wurde um nach Europa zu gelangen. So blieb nur noch der Weg über das Meer übrig um auf eine der griechischen Inseln zu gelangen. Unklar ist, weshalb die griechische Regierung die Landgrenze für Flüchtlinge geschlossen hat, wenn sie sie später dann doch wieder auf eigenem Staatsgebiet hat nachdem sie über das Meer gekommen sind.

So ist die Insel Lesbos im Jahr 2015 für 450`000 Flüchtlinge und Migranten aus den unterschiedlichsten Ländern der Welt zum Tor nach Europa geworden. Der Grossteil von ihnen hat diese Meerenge oben auf dem Bild (ca. 7 Kilometer) zwischen der Türkei und Lesbos auf Schlauchbooten überquert. Eine Überfahrt von etwa zwei Stunden, die für 50 Menschen die bei Tagesanbruch von ihren Schleppern für durchschnittlich 1200 US-Dollar auf die Reise geschickt werden. Zwei Stunden voller Angst, da die wenigsten von ihnen schwimmen können. Zwar haben ausser den Säuglingen alle Personen Rettungswesten an die sie für teures Geld auf türkischen Märkten gekauft haben, doch niemand kontrolliert ob sie korrekt angezogen sind oder ob es im Ernstfall überhaupt den Zweck erfüllen wird.

                                                     
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"Wir sind nicht eure Resteverwerter!"

Als die Fähre nach Kavala am späten Vormittag in den Hafen von Mytilene einläuft, der Hauptstadt der griechischen Insel Lesbos wo hunderttausende Flüchtlinge und Migranten im Jahr 2015 angekommen sind, bricht auf der Promenade Hektik aus. Viele Menschen haben auf Parkbänken die Nacht verbracht, obwohl es Mitte Dezember war und die Temperatur in der Nacht auf unter 10°C. sinkt. Alte Menschen, junge Menschen, Kinder. Diejenigen die am Hafen sind, haben den Registrierungsprozess in dem grossen Flüchtlingslager Kara Tepe hinter sich gebracht und können offiziell die weitere Reise antreten. Für knappe 50€ pro Person haben sie sich ein Ticket für die Überfahrt auf das europäische Festland gesichert und freuen sich auf die Weiterreise.

Den Morgen habe ich in Gesprächen mit dutzenden Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern verbracht um ihre Geschichte zu erfahren. Die Wenigsten wussten was sie auf ihrer Weiterreise nach Deutschland, Niederlande, Frankreich oder Schweden erwartet, dass sich Europa versucht immer mehr abzuschotten. Natürlich wollten sie von mir hören wie Deutschland ist, was die Deutschen über sie denken, ob sie wirklich mit offenen Händen empfangen werden.

Nachdem ich aber ihre Geschichte und Erlebnisse gehört habe, nachdem sie mir von ihrer Todesangst auf dem Schlauchboot bei der Überquerung der Meerenge zwischen der Türkei und Lesbos erzählt haben, von den türkischen Schmugglern die sich noch ein Extrageschäft nebst den 1200 US-Dollar/Person für das Schlauchboot machen, indem sie scheinbar wahllos die völlig schutzlosen Menschen mit Pistolen bedrohen und eine Extrazahlung fordern, nein, da brachte ich es nicht übers Herz ihnen zu sagen was sie noch alles in Europa erleben werden.


 Auf solchen Schlauchbooten werden bis zu 50 Menschen gepackt. Jeweils 15 Männer sitzen an den Rändern, in der Mitte 20 Frauen, Kinder, Alte.

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Rassismus in Israel wird Mainstream

Immer wenn es darum ging, den Rassismus in Israel in Worte zu fassen, oder besser gesagt offiziell zu bezeichnen, schoben unsere Politiker und Medien die "Randgruppen" hervor. Fairerweise muss man sagen, dass das genau das ist, was die israelischen Politiker gerne angeben, deshalb dürfen wir nicht all zu hart mit den unsrigen ins Gericht gehen.

Demzufolge waren es immer nur die jüdischen "Randgruppen" in Israel, die als extremistisch, rechtsextrem, ultranationalistisch, rassistisch oder sonstwie bezeichnet wurden, wenn es zu Vorfällen kam die diese Bezeichnungen verdient haben. Schon allein die Anzahl an solchen verschiedenen Bezeichnungen aber hätte auffallen müssen; hätte dazu führen sollen diese "Randgruppen" in Frage zu stellen, da die Summe der diversen Randgruppen zu einem beträchtlichen Teil der israelischen Bevölkerung herangewachsen ist.

Niemand geringeres als der israelische Präsident Reuven Rivlin höchstpersönlich war es, der 2014 die Welt und Israel schockierte als er sagte, dass "die israelische Gesellschaft krank ist". Natürlich konnte dadurch niemand auf die Idee kommen, diese Bezeichnung eines der grössten Probleme der israelischen Gesellschaft als "antisemitisch" abzutun, was vielen Schreiberlingen sowohl in als auch ausserhalb Israels zugute kam die darüber schon lange Zeit berichten. So beschrieb vor knapp einem Jahr Zeev Avrahami seine Erfahrungen, als er von Berlin kommend am Flughafen Tel Aviv mit "Willkommen in Israel, Du Untermensch" empfangen wurde.

Trotz alledem haben sich unsere Politiker und Medien entschlossen, dieses grosse Problem des Rassismus und der Apartheid in Israel unter den Teppich zu kehren. Und wenn es doch angesprochen werden sollte, dann nur im Zusammenhang mit den bereits erwähnten "Randgruppen". Das selbe galt bisher auch - mit Ausnahme von Reuven Rivlin - für die israelischen Politiker, insbesondere Regierungsmitgliedern.

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Samstag, 2. Januar 2016

Interview mit Spyros Galinos Teil 2

Tourismus ist ein sehr wichtiger Wirtschaftsektor für die Insel Lesbos und die Menschen hier. Wie waren die Auswirkungen der Flüchtlingskrise auf den Tourismus und gibt es Ihrerseits eine Einschätzung für die Saison 2016?

Ich habe Mühe damit die finanziellen Kosten und Verwaltung dieser humanitären Krise auf die gleiche Waagschale mit Menschenleben zu setzen, das ist sehr schwierig. Natürlich haben wir einen Rückgang von Buchungen in dieser Tourismussaison erfahren. Doch angesichts der Umstände waren sie nicht so schwerwiegend. Die befürchteten Auswirkungen auf den Tourismus dieses Jahr trafen nicht ein. Aber wir fürchten uns sehr wegen der nächsten Tourismussaison. Wir versuchen von dem Image loszukommen welches mit Lesbos in Verbindung gebracht wird: das Lesbos der Krise, das Lesbos der Flüchtlinge, das Lesbos der Migranten. Wir möchten wieder ein Image von Lesbos haben das sicher ist, von unzähligen natürlichen Schönheiten, schöner Landschaft, das die Touristen wieder anziehen soll.

In deutschen Medien gab es Berichte über volle Leichenhallen hier. Es wurde groß aufgebauscht und führte zu einem Aufschrei. Aber es gab auch Berichte die besagten dass das alles ein bisschen zu übertrieben dargestellt wird. Können Sie mir dazu mehr erzählen?

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