Freitag, 20. November 2015

ISIS-Terror: Wir sind nicht das Ziel!

Am Tag nach den Terrorattacken von Paris sagte die deutsche Bundeskanzlerin, "dieser Angriff auf die Freiheit gilt nicht nur für Paris, er meint uns alle, er trifft uns alle. Wir wissen, dass unser freies Leben stärker ist als jeder Terror."

Frankreichs Staatspräsident Francois Hollande sprach sogar von "einem Terroranschlag von bisher noch nie dagewesenen Ausmaß". Der Ausnahmezustand für die ganze Republik wurde verhängt, erklärte Hollande, und dass er dafür "Verstärkung durch einige Einheiten" für den "Großraum Paris" angefordert habe. Über die Identität der Terroristen sagte Hollande, "wir wissen wer diese Verbrecher sind, wer diese Terroristen sind".

Zurück in Deutschland fand man ähnlich wie in Frankreich auch Bezeichnungen der Superlative für das was in Paris passiert. CDU-Fraktionschef Guido Wolf sprach von einem "Angriff auf die Demokratie und die freiheitliche Gesellschaft", und dass "der Terror des islamistischen Staates alles vernichte, woran die Menschen in Europa glauben". Sobald man das Radio einschaltete, war überall die Rede von einer "neuen Dimension des Terrors".

Das der Terror in der Tat schrecklich ist, dass er unschuldige Menschen, die einfach nur das taten was eine "freiheitliche Gesellschaft" nun mal tut, jäh und brutal aus dem Leben reisst und ebenso eine unermessliche Lücke in das Leben der Hinterbliebenen reisst, bestreitet niemand.
Dennoch muss man in den Versuchen diese Tragödien zu analysieren und die richtigen Konsequenzen daraus zu ziehen, die Emotionen ausser Acht lassen und nüchtern die Situation betrachten.

Was am Freitag, den 13. November, in Paris geschehen ist, war nicht ein "Terroranschlag in bisher noch nie dagewesenem Ausmaß" wie Präsident Hollande es formuliert hatte.

Für das größte Blutbad in der Nachkriegsgeschichte Frankreichs sorgte die Regierung selbst, als sie am 17. Oktober 1961 eine friedliche Demonstration in Paris von zehntausenden Algerier die gegen den französischen Terror in Algerien protestierten, mit beispielloser Brutalität zu unterdrücken versuchte. Dieser Tag ging als das "Massaker von Paris" in die Geschichte ein und forderte wahrscheinlich mehr als 500 Todesopfer. Das man weder die genaue Anzahl von Todesopfern, noch überhaupt sehr wenig über diesen 17. Oktober 1961 weiss, liegt nicht zuletzt daran dass Frankreich jahrelang diesen selbstverschuldeten Staatsterror totgeschwiegen und jegliche Untersuchungen dazu untersagt hat.

Die von Francois Hollande angekündigten Massnahmen nach den Anschlägen von Paris, dass er "einige Einheiten der Armee für den Großraum Paris" angefordert habe und einen Ausnahmezustand für die ganze Republik verhängt hat, sind in Anbetracht des ausgelösten Chaos völlig nachvollziehbar. Doch was von den Medien nicht mitgeteilt wurde, ist die Tatsache dass Hollande bereits am Montag den Ausnahmezustand um 3 Monate bis Februar 2016 verlängert hat. Und aus den paar Armeeeinheiten für den Großraum Paris, wurden 120`000 Mann die den Befehl erhalten haben im ganzen Land Stellung zu beziehen.

Und was ich persönlich als sehr bemerkenswert finde, ist wie jeweils immer nach den Anschlägen sehr schnell die Namen und Urheber der Terroristen bekannt sind. So erklärte auch Präsident Hollande "wir wissen wer diese Verbrecher sind, wer diese Terroristen sind."

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Dienstag, 17. November 2015

"Genauso unschuldig: Vergleiche zwischen Beirut & Paris"

Heute Morgen, am dritten Tag nach den Anschlägen von Paris, musste ich sogar das Radio ausschalten weil ich es einfach nicht mehr hören kann. Nicht das ich kein Mitgefühl gegenüber dem habe was in Paris passiert ist, oder dass mir die Verbliebenen der unschuldigen Opfer nicht leid tun würden, sondern weil in dem Radiosender den ich mir sonst den ganzen Tag anhöre (wegen der Musik) diese Anschläge und die Auswirkungen auf die Menschen hier das alles beherrschende Thema sind. Im gefühlten Minutentakt wird davon berichtet, Menschen sollen anrufen und ihre Meinung kund tun, sollen sagen mit welchem Gefühl sie heute aufgestanden sind und zur Arbeit gefahren sind.

Während der ganzen Zeit habe ich darauf gewartet das wenigstens ein kleiner Hinweis kommt, dass es nur 24 Stunden vor den Anschlägen von Paris auch in Beirut - ironischerweise wurde Beirut während der französischen Besatzungszeit und danach als "Paris des Nahen Ostens" bezeichnet - zu einem schweren Doppelanschlag kam. Auch in Beirut starben viele unschuldige Menschen, darunter Frauen und Kinder. Doch davon haben wir nichts gehört, keinerlei Solidaritätbekundungen. Auch der Umgang der westlichen Medien über diese zwei Anschläge von Beirut und Paris ist alles andere als objektiv, geschweige denn vergleichbar.

Deshalb spricht mir dieser Artikel gewissermassen aus dem Herzen, weshalb ich ihn auf deutsch übersetzt habe.

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Mittwoch, 11. November 2015

Kundus Attacke: Interner MSF-Untersuchungsbericht

Ja, der US-Oberbefehlshaber der ISAF-Truppen in Afghanistan, General John Campbell, gestand schnell ein das es sich um einen "Fehler in der US-Kommandokette" gehandelt habe. Ein Fehler, den es laut NATO-Vizegeneralsekretär Alexander Vershbow "nicht mehr geben wird" (Aussage bei Eröffnungszeremonie von Trident Juncture 2015 in Trapani/Italien). Ein Fehler, dem laut letzten Berichten der Organisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) mindestens 30 Menschen zu Opfer fielen.

Der Angriff der US-Luftwaffe auf das von MSF betriebene Krankenhaus am 3. Oktober 2015 im afghanischen Kundus hätte tatsächlich ein "tragischer Fehler" sein können wie es offiziell hiess, wenn es sich um einen Bombenabwurf mit sogenannten "dumb bombs" gehandelt hätte, also Bomben ohne jegliches Leitsystem und somit absolut nicht zuverlässig in punkto Treffsicherheit und wo die wahllose Zerstörung im Vordergrund steht. Es hätte auch ein Fehler sein können, wenn das Krankenhaus nicht als solches gekennzeichnet oder bekannt gewesen wäre, und nur durch geheimdienstliche Informationen bzw. Aufklärung zu erkennen möglich war.

Der interne Untersuchungsbericht der MSF beweist aber, dass diese Fehlerquellen ausgeschlossen werden können. Im Gegenteil, der Bericht legt sogar nahe, dass es sich bei diesem Angriff um ein Kriegsverbrechen handelt und entsprechend geahndet werden müsste.

Unabhängig davon ob die Behauptung - oder viel mehr Rechtfertigung - der US-Regierung man habe auf Anfrage der afghanischen Armee nach Luftunterstützung im Kampf gegen Taliban das Flugzeug entsandt, (Präsident Barack Obama hat sich für diesen Angriff persönlich entschuldigt) oder jene der afghanischen Regierung das Talibankämpfer vom Areal des Krankenhauses Stellungen beschossen habe, bevor man auf die Version umschwenkte das im Krankenhaus 15 bewaffnete Taliban vermutet wurden, der Wahrheit entsprechen oder nicht, ein Krankenhaus geniesst selbst im Krieg einen besonderen Schutzstatus und darf nicht angegriffen werden.

Dass das was in Kundus passiert ist einfach als Luftangriff abgetan wurde ist meiner Meinung nach irreführend. Zwar ist die Bezeichnung "Luftangriff" korrekt, sie impliziert aber dass ein Kampfjet seine Bomben oder seine Raketen einfach auf ein falsches Ziel abgefeuert hat, was dann als "Fehler" bezeichnet werden könnte. Doch das was in Kundus passiert ist, war eben mehr als nur solch ein "tragischer Fehler".

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Montag, 9. November 2015

Manhunt : Menschenjagd

Die Unterdrückung der Palästinenser durch israelische Sicherheitskräfte nimmt immer brutalere und - man kann es nicht anders sagen - perversere Formen an. Während es unsere Medien nur als erwähnenswert finden wenn tatsächliche oder auch nur angebliche Übergriffe der Palästinenser auf Israelis stattfinden, wird das was ich Ihnen untenstehend zeigen werde, vollkommen ausgeblendet.

Diese Tatsache hat u.a. sehr viel damit zu tun, dass gerade die deutschsprachigen Studioleiter, oder auch jene aller anderen TV-Sendern oder grossen Zeitungen, fast ausschliesslich im mondänen Tel Aviv residieren. Folgt man beispielsweise Richard C. Schneider, dem Studioleiter der ARD, auf Twitter, wird man feststellen können dass er in der Hauptsache die israelische, beziehungsweise die amerikanische Sichtweise vertritt. Er ist prinzipiell gegen die Besatzung als solches, aber er verpasst es die Konsequenzen dieser brutalen Besatzung auf psychologischer, soziologischer, wirtschaftlicher oder auch nur im Einzelfall auf persönlicher Ebene im Leben der Palästinenser zu berücksichtigen. Und um das was in den letzten Wochen passiert auch nur ansatzweise verstehen zu können, ist es unerlässlich sich auch mit solchen Themen kritisch auseinanderzusetzen. 

Es reicht deshalb nicht aus wenn man ab und an Ramallah, die sogenannte Hauptstadt des imaginären Staates Palästina, besucht und und so diese erwähnten Konsequenzen herauslesen zu wollen. Ramallah, eine offene und moderne Stadt, ist dazu genauso wenig geeignet wie wenn man nur in Tel Aviv die Stimmung der Israelis erkunden möchte. Um auch nur zu erahnen was diese Besatzung tatsächlich bedeutet, muss man mit den Menschen in Gaza, in Hebron, im Jordantal oder auch selbst nur schon in Ost-Jerusalem sprechen. Aber davon sieht man von Schneider weder bei der offiziellen Berichterstattung für die ARD etwas, noch bei seinen Meldungen auf Twitter.

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