Dienstag, 5. November 2013

Müssen USA Israel um Erlaubnis für US-Iran Deal fragen?

Man kann es wirklich kaum glauben wenn man es nicht Schwarz auf Weiss vor sich liegen hätte. Die grösste, aber bankrotte Supermacht der Welt, muss zuerst den Juniorpartner Israel um Erlaubnis fragen, ob ein Deal, der wohlgemerkt NICHTS mit Israel zu tun hat, zwischen Washington und Teheran geschlossen werden kann!

Die Chefunterhändlerin der USA in den aktuellen Gesprächen mit Iran, Wendy Sherman und immerhin Nr. 3 im Aussenministerium, gab dem israelischen Fernsehsender "Channel 10" ein Interview bezüglich dieser Gespräche. Die New York Times erwähnte dieses Interview in einem Bericht ebenfalls, doch der, meiner Meinung nach, wichtigste Aspekt dieses Interviews wurde absichtlich ausgelassen weil er eine äusserst unbequeme Frage ans Tageslicht förderte: muss Washington tatsächlich Israel um Erlaubnis fragen?

Hier das Interview von Wendy Sherman mit Channel 10, beachten Sie dabei unbedingt die Zeit zwischen Minute 6.14 bis zur Minute 6.35. Für alle die die Frage auf Englisch nicht gut verstehen konnten, hier auch kurz die Übersetzung:

Channel 10: "Als Sie vorher gesagt haben dass Israel über jeden neuen Schritt informiert wird bevor er unternommen wird, doch sollte eine erste Übereinkunft erzielt werden und Israel aber die Rahmenbedingung ablehnt, würde das alleine genügen um die USA davon abzuhalten solch eine Übereinkunft zu unterzeichnen?"

Sherman: "Ich denke Sie stellen mir eine hoch-hypothetische Frage die noch zu weit entfernt ist (eine mögliche Übereinkunft mit Iran). Die Vereinigten Staaten und Israel teilen das selbe Ziel; das ist dass Iran nicht über eine Nuklearwaffe verfügt."

Es ist schon überhaupt eine absolute Sensation und gleichzeitig auch Unverschämtheit auf der einen Seite und Erniedrigung auf der anderen Seite, dass ein Staat der nichts mit dieser Thematik zu tun hat überhaupt diese Frage stellen darf, und eine Erniedrigung sondergleichen dass die Nr. 3 des amerikanischen Aussenministeriums überhaupt auf solch eine Frage eingeht!
Aber ACHTUNG! Wendy Sherman hat diese unmögliche Frage nicht verneint. Sie ist der Frage ausgewichen indem sie lediglich gesagt dass es eine "hoch-hypothetische Frage" ist, deren Zeitrahmen noch "zu weit entfernt ist"!
Das bedeutet also, dass Sherman in ihrer Antwort sich nicht auf die Frage bezieht ob Israel über ein Veto-Recht zu vitalen strategischen US-Interessen besitzt, sondern sich lediglich auf die Möglichkeit einer Übereinkunft mit dem Iran bezieht!

Und da sie diese Frage also überhaupt erst beantwortet hat und nicht einmal entschieden klar gemacht hat wer der Herr im Hause ist, sondern stattdessen kleinlaut anmerkte dass die "Vereinigten Staaten und Israel das selbe Ziel teilen", zeigt überdeutlich über welchen Einfluss Israel in den USA verfügt.

Es ist übrigens die selbe Wendy Sherman, die erst vor Kurzem in einer Anhörung des Aussenpolitischen Komittee`s des Senats über den Iran gesagt hatte: "Wir wissen das die Täuschung ein Teil ihrer DNA ist".
Nun denn, wenn also selbst die Nr. 3 des Aussenministeriums sich solch einen rassistisch motivierten Patzer erlauben darf und dabei ohne Konsequenzen weiter ihrer Arbeit nachgehen darf, dann darf es auch nicht weiter verwundern wenn sich andere Einflussreiche Persönlichkeiten wie beispielsweise der Casino-Milliardär Sheldon Adelson ebenfalls in diese Richtung äussern (siehe meinen letzten Bericht).

Aber Gott bewahre wenn solche Töne oder Aufrufe zum Massenmord aus dem Iran kommen...

 (Wendy Sherman und Israels Präsident Shimon Peres)

(Sheldon Adelson und Israels Präsident Shimon Peres)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen