Dienstag, 25. Juni 2013

Edward Snowden: Thank You!

Man kann sich darüber streiten ob man einem Mann wie Edward Snowden oder Bradley Manning (der die Daten des Afghanistan und Irak Krieges sowie die US-Diplomatendepeschen an WikiLeaks überspielt hat) für das was er getan hat danken soll, oder ob man ihn deswegen verurteilen soll.

Meiner Meinung nach gebührt diesen Männern nicht nur der Dank von uns allen, sondern wir sollten ihnen auch unseren allergrössten Respekt zollen. Dank deshalb, weil durch ihren Diebstahl von Daten sie zu einer modernen Form von Robin Hood geworden sind. Sie haben etwas von einer sehr mächtigen Instanz gestohlen und es uns armen Bürgern gegeben. Sie haben diese Daten nicht verkauft und sich damit bereichert, sie haben diese Daten nicht einem fremden Staat übergeben oder haben in dessen Auftrag gehandelt. Das wäre dann tatsächlich ein Fall von Spionage, aber das was Snowden und Manning getan haben ist nicht Spionage. Und genau aus diesem Grund sollten wir ihnen unseren Respekt erweisen.

Sie haben lediglich das bewiesen, was sowieso unter vorgehaltener Hand gemunkelt wurde. Jeder der sich ein bisschen mit dem Weltgeschehen auseinandersetzt wird feststellen, dass die USA als Supermacht und Überbringer der Demokratie eine hässliche Doppelmoral pflegt. Man kann nicht auf ein Land einprügeln und etwas verlangen, während man gleichzeitig einem anderen Land sämtliche Freiheiten zur Missachtung dieser eigenen Normen lässt (wie beispielsweise Iran vs. Saudi Arabien/Israel usw.).
Wir als Beobachter dieser Entwicklung sehen diese Diskrepanzen zwar, jedoch fehlte bisher immer der letzte Beweis. Noch vor kurzem holte Washington weit aus als China der massiven Spionage beschuldigt wurde,  nun aber steht Präsident Obama ziemlich düpiert dar mit den Beweisen die Snowden vorgelegt hatte. Eigentlich wäre es die Aufgabe der Zeitungen diese Beobachtungen entsprechend zu dokumentieren und den Storys nachzugehen, doch dass scheint nur noch den so genannten Investigativen Journalisten vorbehalten zu sein. Die grossen Medienhäuser in den USA sind viel zu sehr damit beschäftigt die Propaganda des Weissen Hauses auszuschlachten, wie zum Beispiel die Hysterie vor dem Irak Krieg als steif und fest behauptet wurde dass der Irak Massenvernichtungswaffen hätte und diese gegen die USA einsetzen wird, als sich um die Authentizität solcher Propaganda zu kümmern.

Es gibt Gott sei Dank solche Journalisten wie Glenn Greenwald, einem Rechtsanwalt der sich stark für die bürgerlichen Rechte einsetzt, die sich nicht davor scheuen ihrer Profession und eigentlichen Aufgabe nachzugehen, nämlich der korrekten Berichterstattung um staatlichen Machtmissbrauch aufzudecken. In den USA selbst gärt schon seit einigen Jahren der Vorwurf des Machtmissbrauches, nun haben die Menschen aber den Beweis wie die US-Regierung systematisch die eigene Verfassung aushebelt.

Edward Snowden hat selbst gesagt dass es ihm darum geht eine Diskussion über diese Entwicklung zu entfachen, und das ist ihm definitiv gelungen. Schon wird aber versucht die Richtung des Skandals zu ändern. Heute Morgen ging die Meldung um die Welt dass Edward Snowden mit der Absicht beim letzten Arbeitgeber angefangen hat, um diese Informationen zu stehlen. Das an sich ist aber nichts Neues, das hatte Snowden im Interview mit Glenn Greenwald bereits von Anfang gesagt weil er bereits ZUVOR zur Erkenntnis gelangt sei, dass das was die USA und Grossbritannien da tun, illegal sei. In einem weiteren Artikel heisst es wörtlich, "Edward Snowdens falsche Freunde", weil er sich nach Hong Kong begeben hat und anschliessend nach Russland geflüchtet ist. Mit solchen Artikeln aber wird der Anschein erweckt, als ob Snowden tatsächlich ein Spionageagent ist und sich nun in Ländern verstecken muss wo der Zugriff vor den US-Behörden sicher ist. In dieser Meldung verbergen sich aber zwei Wahrheiten: Ja, er muss sich in solchen Ländern verstecken um nicht das gleiche Schicksal wie Bradley Manning zu erleiden. Vermutlich wäre er auch nach Berlin oder Paris geflogen wenn er dort die Gewissheit gehabt hätte, nicht sofort ausgeliefert zu werden.
Wenn man sich nun aber diese Berichte durchliest, erfährt man rein gar nichts über den eigentlichen Skandal, sondern nur darüber, wie Snowden vorsätzlich Daten geklaut hat und sich nun bei "falschen Freunden" vor der gerechten Strafe versteckt.

Glenn Greenwald erfassten diesen Zustand hervorragend: "Die Ironie ist offensichtlich: die gleichen Leute welche ein allgegenwärtiges Überwachungssystem bauen um jeden auf der Welt auszuspionieren, deren eigene Bevölkerung eingeschlossen, beschuldigen jetzt die Person welche sie der "Spionage" überführt hat. ... Die Obama Administration lässt kontinuierlich klassifizierte Informationen durchsickern. Sie tun es um den Präsidenten zu verherrlichen, oder die öffentliche Meinung zu manipulieren, oder um sogar einen Propagandafilm vor den Wahlen über die Osama bin Laden Razzia zu produzieren. Die Obama Administration hasst nicht das unautorisierte Durchsickern von klassifizierten Informationen. Sie trägt die grössere Verantwortung für solche Dinge als irgendwer sonst. Was sie (aber) hassen sind solche Veröffentlichungen welche sie in Verlegenheit bringen oder sie des Fehlverhaltens überführen.


1 Kommentar:

  1. Ich hasse diese scheiss reichen und mächtigen Familien, welche die Welt und die ganzen grossen Medien kontrollieren Rockerfeller Rothschilds Warburg und Morgen Famlilie

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